Quite a Weird Movie


Weirdos ist ein Film, der mich gespalten im Kinosessel zurückgelassen hat. Ich bin überzeugt davon, dass ein Film und insbesondere ein Berlinalefilm immer ein gewisses Gefühl oder eine bestimmte Reaktion in einem hervorrufen sollte. Doch genau diese Wirkung ist bei mir ausgeblieben. Weirdos hat es einfach nicht geschafft, mich komplett mitzureißen, mich emotional zu berühren.
Ich muss dazu sagen, dass ich mir sehr viel von diesem Film erhofft habe und somit mit einer ganz anderen Erwartungshaltung in den Film hineingegangen bin. Zum einen, weil ich ein großer Kanadafan bin, zum anderen, weil die Filmbeschreibung sehr vielversprechend klang. Zwar muss man dem Film zu Gute halten, dass er als „low-budget“ angesetzt und größtenteils durch Staatsgelder finanziert wurde, jedoch ist genau dieser Umstand in der zweiten Hälfte der Spielzeit zu deutlich zum Tragen gekommen. Dialoge wurden gehetzt, eine wichtige Charakterentwicklung, das Coming Out des Protagonisten, zu schnell abgewickelt.

Die Idee, zwei naive Teenager in den 70er Jahren auf einer Art Selbstfindungstrip zu zeigen, verbunden mit etwas Abenteuer, Eifersucht und Geschichte war eben genau das: eine gute Idee - und nicht mehr. Ebenso war die Etablierung Andy Warhols als das imaginäre „Spiritanimal“ des Protagonisten gleichermaßen unangebracht wie lächerlich.
Um all diesen negativen Worten nun etwas Positives nachzusetzen, möchte ich an dieser Stelle das Schauspieltalent der beiden Hauptcharaktere loben. Beide hatten weniger als eine Woche Zeit, sich auf den Dreh vorzubereiten und haben es dennoch geschafft, in nur 20 Tagen ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Entscheidung den Film in schwarz-weiß zu zeigen, sei ein stilistisches Mittel des Regisseurs Bruce McDonald gewesen, welcher sich nostalgisch an seine schwarz-weiß Bilder aus dieser Zeit zurückerinnert und ist aus diesem Grund ein plausibles Mittel.

Zusammengefasst kann ich mich nur wiederholen und sagen, dass ich mich von Weirdos einfach nicht unterhalten gefühlt habe.

16.02.2017, Vivien Krüger

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