"Und was hast du in deiner Zukunft vor?“

Ein Kommentar zu Strana Sasha


Mit dieser Frage endet der Spielfilm und man bleibt erst mal noch ein paar Sekunden im Saal sitzen und überlegt sich eine angemessene Antwort auf die Frage. Was genau sind eigentlich meine Pläne? Kann man darauf überhaupt eine richtige Antwort geben, denn Pläne und Vorstellungen für die Zukunft ändern sich ständig. Und ist es überhaupt so wichtig immer eine Antwort zu haben?

Das fragt sich auch Sasha, der am Ende seiner Schulzeit ist. In dieser Zeit stellen alle Erwartungen an einen. Was hast du mit deinem Leben vor? Was wirst du arbeiten oder was wirst du studieren?
Ab diesem Zeitpunkt gehen alle davon aus, dass man schon genau weiß, was man machen möchte. Doch wenn man das noch nicht so genau weiß, so wie Sasha, dann schauen einen die Leute verwundert an. Auch Sashas Mutter sagt ihm immer wieder, dass er doch seine Bewerbung für die Universität abschicken solle. Doch das ist Sasha gar nicht wichtig, denn er lebt lieber im Moment. Er zeichnet gerne, kennt sich mit Mode aus und trägt einen Ohrring von seinem Vater, ohne den er aufgewachsen ist. Als Sasha seinen Vater kennenlernt, dieser jedoch nicht seinen Erwartungen entspricht, bemerkt er, dass das Thema „Vater“ schnell für ihn abgehakt ist.
Die Beziehung zu Sashas jungen Mutter ist im gegensatz dazu sehr intim und realistisch dargestellt. Sie möchte soziale Absicherung für ihren Sohn, doch weiß selber nicht genau was sie möchte.
Die leichte sommerliche Stimmung und das goldene Licht über Kaliningrad und die damit verbundenen Gefühle sind durch den Aufnahmen aus dem Kosmos, in dem sich Sasha bewegt, besonders naturgetreu eingefangen und man fühlt sich gleich so als wäre man dort. In dieser Umgebung findet auch die Begegnung mit Zenyha, einem Mädchen, zu der Sasha eine besondere Bindung aufbaut, statt. Im gegen satz zu Sasha weiß Zenyha schon, was sie studieren möchte, nämlich Modedesign. Zenyha bekommt oft Panik in großen Gruppen zu reden. Trotz der Unterscheide herrscht eine vertraute, hoffnungsvolle Besiehungen zwischen den beiden. Zusammen ergründen sie Zukunftsgedanken, Ängste, Erwartungen und Gefühle.
Mit einerseits viel Humor, aber auch mit einfühlsamen Szenen erzählt der Film eine Geschichte der Selbstfindung und der Kraft, die richtigen Entscheidungen für sich selbst und seine Zukunft zu treffen.



22.02.2022, Anna-Farida Erdenreich

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