Jedes Jahr ein neuer Spaß


Veränderung ist unvermeidbar und Veränderung ist gut. Dennoch kann man sich häufig einer anfänglichen Ablehnung nicht verwehren und vor allem der Frage: warum? Wozu die Änderung, wenn doch vorher alles zumindest funktionierte? Muss Snapchat wirklich auf einmal so komisch aussehen? Hätte der gutaussehende Typ von nebenan nicht seine alte Frisur behalten können?
Auch auf der Berlinale tut sich gerne mal von einem Jahr zum anderen so einiges. So brauchen Akkreditierte dieses Mal beispielsweise für ausnahmslos jede Vorstellung ein Presseticket, um überhaupt hereinzukommen. Als wir das erfuhren, mussten wir zunächst heftig schlucken - und viele Pläne umwerfen und neu strukturieren.
Was jedoch noch kurioser ist, ist der diesjährige Zeitplan, vor allem in Anbetracht der Premieren. So wurde der Film „What Walaa Wants“ gestern um 12.30 Uhr im Zoo 2 gezeigt. Was daran so eigenartig ist? Zum einen lief zeitgleich eine weitere Premiere im Zoo 1, sodass sich beide Zuschauerströme zu einem riesigen Mob addierten, der in den Zoopalast drängte und alle Mitarbeiter überforderte. Zum anderen ist Saal 2 ein kleines Kino. Viel zu klein für einen Berlinalefilm, noch dazu eine Premiere. Mit Ach und Krach schaffte ich es ohne Presseticket in den Saal - denn noch vor 12 waren alle Pressetickets für die Vorstellung vergeben gewesen und ich musste machtlos in der Akkreditiertenschlange stehen und auf ein kleines Wunder hoffen, das mich letztendlich in Gestalt von Moritz auch erlöste.
Veränderung ist gut und schön, aber es bleibt abzuwarten, ob sich die diesjährigen Änderungen tatsächlich auszahlen. Für uns Journalisten sehe ich tatsächlich eher schwarz. Ich kann also nur hoffen, dass zumindest die Festivalorganisation irgendeinen Gewinn daraus zieht und abends zufrieden nach Hause geht.

18.02.2018, Johanna Gosten

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