Das Band zwischen Mutter und Kind


Von dem Momentan an, an dem wir beginnen zu Existieren sind Mutter und Kind verbunden und bis wir sterben bleiben wir es. In der Achterbahn des Lebens verlieren wir uns aus den Augen und finden uns wieder, Hindernisse werden zu Konflikten, Kleinigkeiten zu Streit – jeder Mutter-Kind Beziehung ist anders - aber egal wie, verbunden bleiben wir immer.

Auch die Filme im diesjährigen Berlinale Generation Programm beschreiben die einzigartige Beziehung zwischen Mutter und Kind. Viele Drehbuchautoren und Regisseure behandeln dieses Thema, aber es gibt drei Filme des Generation Programmes, die die Beziehung zwischen Mutter und Kind auf eine ganz besondere Art und Weise umzeichnen. Alle drei Filme erzählen gänzlich unterschiedliche Geschichten, doch am Ende ist es egal aus welchem Teil der Erde die jungen Protagonisten kommen, wie alt sie sind und was sie bisher erlebt haben, sie alle sind durch ein besonders Band mit ihrer Mutter verbunden.

Der niederländische Film „Cobain“ porträtiert einen 15 jährigen Jungen, dessen junge Mutter durch ihre Drogensucht nicht für ihn da ist und es auch nie war. „Das nennst du Mutter? Die hat dich rausgepresst mehr nicht. Jetzt kriegt sie noch einen wie dich und irgendwann liegt sie einfach tot im Straßengraben.“, sagt der Zuhälter für den Cobain Aufgaben erledigt um etwas Geld zu verdienen. Mit einem überzeugenden Plot und durch eine einfühlsame, aus close-ups geprägte Kamera erzählt Nanouk Leopold dieses Mutter-Kind Drama. Sie schafft es den Zuschauer und die Charaktere so miteinander zu verbinden, dass am Ende ein starkes, schonungsloses und bewegendes Bild dieser Mutter-Kind Beziehung steht.

Im deutsch-kenianischen Film „Supa Modo“ weitet sich das Mutter-Kind Band zu einem Wechselspiel zwischen Mutter, ältester Tochter und der kleinen krebskranken Jo. Hier sind es die Schauspieler, die den Film tragen. Die afrikanische Schauspielerin Marrianne Nungo überzeugt als leidende Mutter, die nur das beste für ihr krankes Kind will und sich in ihrer Rolle als Mutter angegriffen fühlt, als ihre ältere Tochter und die Dorfbewohner gegen ihren Willen versuchen der kranke Jo einzubilden sie sein ein Superheld. „Supa Modo“ erzählt viele Geschichten, doch was diesen Kinderfilm auch für ein älteres Publikum sehenswert macht, ist die Ebene der Mutter-Kind Beziehung die so deutlich leuchtet ohne ausgesprochen zu werden.


Mit einer poetischen Bildsprache ummalt der norwegische Kurzfilm „Tråder“ die Mutter-Kind Beziehung. Mithilfe einfacher Animation macht Regisseurin Torill Kove das Band zwischen Mutter und Tochter durch einen roten Faden sichtbar. Die Beiden Leben in einer Blase, aber als das Kind größer wird und die Welt entdeckt, muss der rote Faden immer länger und länger werden. Durch die selben Einfühlsamkeit, die Torill Kove schon in ihrem oscargekürten Kurzfilm „The danish poet“ bewiesen hat, zaubert sie ein Gedicht ohne Worte und schafft es in 9 Minuten zu erzählen, was andere nicht in 90 schaffen.

Jeder dieser drei Filme, so unterschiedlich sie sind zeigt im Grunde das Selbe. Das Band zwischen Mutter und Kind ist wichtig und es beschäftigt uns unser Leben lang. Wenn einer der Beiden das Band nicht halten kann, leider der andere, doch ganz loslassen können wir es nie, denn das Band zwischen Mutter und Kind bleibt immer bestehen - auch über den Tod hinaus.
19.02.18, Liv Thastum

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